Geocaching – ein neues altes Hobby erobert die Welt
Schon `mal am Sonntag Nachmittag einen Spaziergang im Wald gemacht und dabei Leute beobachtet, die mehr oder weniger zielstrebig mit einem kleinen Gerät in der Hand den Wald durchqueren und offensichtlich etwas suchen? In den meisten Fällen sind einem dann „Geocacher“ begegnet.
„Geocaching“ ist im Prinzip Schnitzeljagd auf moderne Art. Angefangen hat das Ganze im Jahr 2000 (deshalb auch „altes Hobby“…): am 02. Mai 2000 wurde von den Amerikanern die künstliche Verfälschung ihrer Satellitensignale abgeschaltet, d. h. die Genauigkeit der durch die Satelliten übermittelten Positionsangabe verbesserte sich auf wenige Meter statt Hunderte von Metern. Nicht nur die (damals noch wenigen) Besitzer von Navigationssystemen freuten sich, auch Technikbegeisterte tauschten sich im Internet über die zukünftigen Möglichkeiten des freien Satellitenzugangs aus.
Einer, der es genauer wissen wollte, war Dave Ulmer. Um auszuprobieren, wie genau die Positionsangaben sind, vergrub er einen Eimer mit mehreren Gegenständen in einem Wald in Portland/USA, stellte mit seinem GPS (das ist dieses kleine Gerät: „Global Positioning System“ – kann die Signale der Satelliten empfangen und diese in einem Koordinatensystem der Längen- und Breitengrade unserer Erde darstellen) die genaue Position fest und stellte die ermittelten Daten ins Internet: Wer den Eimer findet, darf etwas daraus entnehmen, muss aber wieder etwas Neues dazupacken. Und schon war das „Geocaching“ erfunden: man sucht mit Hilfe seines GPS-Gerätes in einer bestimmten Umgebung durch angegebene oder selbst ermittelte Koordinaten eine bestimmte Stelle, wo der „Cache“ vergraben bzw. versteckt ist. Wenn man dann glücklicherweise seinen „Schatz“ gefunden hat, gebietet es der Ehrenkodex der Geocacher, dass man den Cache nicht hebt, wenn einem „Muggel“, also nicht eingeweihte „normale“ Spaziergänger zuschauen können, sondern das heimlich macht. Dann packt man die kleine Dose/Kiste etc. aus, trägt sich in ein Logbuch ein, sucht sich etwas aus den beiliegenden Kleinigkeiten aus, legt selbst etwas dazu und versteckt das Ganze wieder heimlich.
Damit man überhaupt weiß, wo man überall Schätze suchen kann, muss man sich im Internet auf der Seite Geocashing.com anmelden (kostenfrei, ohne jegliche Verpflichtungen). Man sieht auf der Seite zwar, wo in eigenen Heimats- oder auch im Urlaubsort überall Caches versteckt sind, aber die Anfangskoordinaten (meist auch die Stelle, an der man parken kann) bekommt man nur, wenn man eingeloggt ist.
An Ausrüstung braucht man natürlich ein GPS-Gerät, das inzwischen sehr handlich geworden ist und auch nicht mehr allzu viel kostet. Die Genauigkeit dieser Geräte liegt inzwischen bei 3-5 Metern. Zettel und Stift sind nie verkehrt für etwaige Aufgaben, die an den einzelnen Stationen eventuell gelöst werden müssen, um die nächste Koordinate errechnen zu können. Und wenn es sich um einen Nachtcache handelt (sehr spannende Angelegenheit!), ist natürlich eine gute Taschenlampe notwendig.
Weiteres Equipment ergibt sich von alleine, je öfter man „geocacht“ findet man noch das eine oder andere, was nützlich sein könnte, wie ein Kompass oder ein Magnet. Es soll Geocacher geben, die für einen Multicache (d.h. mit mehreren Stationen vor dem Finale) mehr Ausrüstung mitnehmen, als für einen einwöchigen Urlaub…
Uns hat dieses Hobby gepackt und zwar so, dass wir uns gefragt haben, wie wir diese Sache die vergangenen 10 Jahre übersehen bzw. nicht mitbekommen konnten! Man muss keinen Riesenaufwand betreiben, um Abenteuer zu bestehen – und das auch noch quasi vor der eigenen Haustür (Was glauben Sie, wie viel Caches es an Ihrem Wohnort gibt?!). Und `mal so nebenbei: wie bekommt man sonst seine 14 und 16 Jahre alten Kinder mit zum Sonntagnachmittagsspaziergang??
Schreibt mir doch gerne von euren Erfahrungen als Geocacher.
Karin
Meine Geocaching Ausstattung, mit der ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe 🙂 🙂 🙂
Geocaching ist ne lustige Sache.
Hab ich damals beim FSJ mit unseren Kindern aus der Ganztagsbetreuung mitgemacht. 🙂