Tja – jetzt ist es schon wieder eine Woche her, dass unser langersehnter Urlaub vorbei ist, und der Alltag hat uns längst wieder (naja, nicht ganz: morgen fängt erst wieder die Schule an…). Ist schon eine tolle Sache, so ein Hausbooturlaub. Wohnmobilerprobt sind wir ja schon, aber Urlaub mit dem Hausboot war – im Gegensatz zu Steffens – für uns Dammänner und -frauen doch eine neue, spannende Sache.
Als wir am Freitag Abend eintrafen, waren wir doch erstaunt, wie groß und geräumig „Aladin“ ist – eher vergleichbar mit einer Ferienwohnung als mit einem Wohnmobil. Nach Verstauen, gemütlichem Abendbrot bei Antipasti und Rotwein und dem ca. 20. Hinweis an meine Tochter, dass nicht sie neben Papa schlafen darf, sondern ich, und dass das Etagenbett für sie ist (es folgten während der kommenden Woche noch ca. 100 solcher Diskussionen…), freuten wir uns sehr darauf, am kommenden Morgen endlich „in See zu stechen“. Die Routen-planung wurde gemeinschaftlich erledigt, wobei wir natürlich gerne den Vorschlägen von Moni und Gerald folgten, die als erfahrene Hausboot-Touristen wußten, wo es am schönsten ist – und welche Etappe vom Zeitplan her realistisch ist (wir haben ja kein Schnellboot gechartert!). Dadurch, dass es noch recht früh im Jahr war, kamen wir in den Genuss, die Havellandschaft so ziemlich für uns zu haben – weit und breit nur Natur, kaum Häuser am Ufer und auch wenig weitere Schiffe im Wasser. Laut unserem Hafenmeister aus Zehdenick, Herrn Fengler, soll es sogar Wölfe in den Wäldern geben – gesehen (und gehört) haben wir leider keine.
Spannend war natürlich immer das Schleusen (ca. 3 bis 5 mal am Tag, je nach Strecke) – da zeigt sich, was ein eingespieltes Team wert ist! Ich fand, es sah bei uns nachher schon richtig routiniert aus: Kapitän 1 unten gab mit einem kurzen Signalton Kapitän 2 oben auf der Kommandobrücke Bescheid, dass er das Steuer übernehmen kann, Schleusenteam 1 stand am Heck bereit zum Fendern und Festmachen und Schleusenteam 2 machte das Gleiche vorne! Kapitäne waren natürlich unsere Männer, die ihre wichtige Rolle sichtlich genossen und gerne ‚mal Kommandos gaben (dürfen sie sonst zu Hause nicht 😉 )
Alles in allem war es ein richtig schöner erholsamer Urlaub zu acht (obwohl Moni und ich uns seit Jahrzehnten kennen, war das der erste gemeinsame Urlaub) mit viel Lachen, Gesprächen, gemeinsamem Kochen (und natürlich dem verhassten Abwasch!!), kiloweise Bücher lesen, Musikhören, Landausflüge in den Marinas machen, literweise Cappuchino trinken (oder zu späterer Stunde das eine oder andere Glas Rotwein oder CAB…), „Tabu“-Spielen und und und…Ich glaube, es kam jeder auf seine Kosten, auch unsere beiden Leseratten Maik und Carolin, die so ziemlich alles Lesbare in dieser Woche verschlungen haben. Mein größter Wunsch ließ sich leider (wettermäßig) nicht verwirklichen: in einer lauen Sommernacht (na gut, wir hatten auch noch keinen Sommer…) oben auf dem Sonnendeck mit einem Glas Rotwein die Stille ringsum zu genießen… Aber wir haben jetzt schon angemeldet, dass wir diese Tour auf jeden Fall noch einmal miteinander wiederholen müssen – bei mind. 10 Grad Lufttemperatur mehr…
Ach ja – und einen Geheimtip haben wir auch noch: unbedingt das Restaurant „Haus am See“ vor Rheinsberg anschippern. Essen ist gut, reichlich und preiswert und bedient wird man von äußerst engagierten Auszubildenden (das Lehrjahr kann man an der Schürzenfarbe erkennen).
1 Gedanke zu „Urlaub mit 2 Freizeitkapitänen, 2 überaus fähigen Schleusenteams und 2 Marathonlesern“